Thema 1: Fotoarchiv Sachsen

 

Erinnerungen an Richard Hartmann

 

  Ein Herbstspaziergang auf dem Städtischen Friedhof Chemnitz führte mich an eine nicht zu

übersehende Familiengrabstätte mit zahlreichen Einzelgräbern und einer großen Skulptur, an

der in großen Lettern stand: RICHARD HARTMANN. Als Eisenbahnfreund und gebürtiger

Chemnitzer war und ist mir dieser Name natürlich ein Begriff. Richard Hartmann, geboren am

08. November 1809 zu Barr im Elsass, gestorben am 16. Dezember 1878, der geniale Ma-

schinenkonstrukteur und Begründer der Sächsischen Maschinenfabrik in Chemnitz lieferte

nicht zuletzt zahlreiche Maschinen- und später Lokomotivkonstruktionen nach Deutschland

und in alle Welt, wo sie teilweise noch heute (!) im aktiven Dienst stehen. In Deutschland

sind Dampflokomotiven der Normal- und Schmalspur in Museen und bei historischen Eisen-

bahnen zu bewundern, teilweise betriebsfähig im aktiven Zugdienst. Die nachfolgenden Fotos

sollen an diesen Menschen und seine Lokomotiven erinnern ...


Richard Hartmann,

einer der berühmtesten deutschen Lokomotivbauer


98 001 (sächs. IT V), wirkungsvoll ausgestellt im Chemnitzer Industriemuseum


Gußeisernes Fabrikschild der sächs. IT V mit der Betriebsnummer 98 001

 



Hartmann-Loks unter sich: 19 017, 38 205, 75 515 und 94 2105. 1991 begann im

Sächsischen Eisenbahnmuseum (SEM)
Chemnitz die bis heute anhaltende Tradition der

jährlichen Heizhausfeste, die immer am 3. Augustwochenende stattfinden



 

Schnellzuglok 19 017 (sächs. XX HV Nr. 207, Baujahr 1922), der "Sachsenstolz", während

des Heiz
hausfestes 2002



Bekannteste Hartmann-Lok der Normalspur war der "Sächsische Rollwagen", die 38 205

(sächs. XII H2 Nr. 3656, Baujahr 1910). Hier während des Heizhausfestes 2002

 



75 515 (sächs. XIV HT Nr. 1806, Baujahr 1911) absolvierte bereits 1977 ihre letzten

Fahrten.
Heizhausfest 2002


Lokalbahnlokomotive 98 001 (sächs. I TV Nr. 1394) während des Heizhausfestes 2002. Sie

steht heute im Industriemuseum Chemnitz




Die "Hegel" (VII T Nr. 1431, Baujahr 1886). Ihre letzte Betriebsnummer hieß 98 7056.

Heizhausfest 2024

D



94 2105 (sächs. XI HT, Baujahr 1923). Sie ist heute im Eisenbahnmuseum Schwarzenberg

(VSE) beheimatet (19.05.2007)




94 2105 und 75 501 am 19.05.2007 im Eisenbahnmuseum Schwarzenberg





Als letzte, von Hartmann gebaute Normalspurlok stand in Deutschland 38 205 bis 04. April

1998 unter Dampf.
Dann erlosch auch bei ihr das Feuer. Sie ist bis heute, vorbildlich ge-

pflegt, im
SEM Chemnitz zu Hause. Heizhausfest 1996





Die sächsische I K war Beginn einer langen Tradition der Lieferung von 750mm-Schmalspur-

lokomotiven von Hartmann. Die Nr. 54 war allerdings ein Nachbau (DLW Meiningen, Baujahr

2009), da kein Original mehr zur Verfügung stand. Hier im Einsatz auf der Pressnitztalbahn

in Schmalzgrube (25.06.2010)





Sächs. IV K Nr. 145 stellt die wohl bekannteste, von Hartmann gelieferte 750mm-Schmal-

spurlokomotive
dar. Hier steht die spätere 99 555 am 13.06.2020 im Bahnhof Jonsdorf der

Schmalspurbahn Zittau - Bertsdorf - Oybin/Jonsdorf (heute SOEG). Hinter der Maschine

verbirgt sich allerdings eine Reko- bzw. Lok mit Neubaukessel, so ist die Farbgebung der

Sächsischen Staatseisenbahn nicht ganz passend





Gleich drei IV K präsentieren sich aus Anlaß des 20-jährigen Bestehens der IG Pressnitztal-

bahn
am 03.10.2008 vor dem Jöhstädter Heizhaus. Mit EDV-Nummernschildern sehen wir

99 1585, 99 1604 (mit Altbaukessel) und 99 1606. Insgesamt 22 der insgesamt 96 zwischen

1892 und
1921 von Hartmann gelieferten Maschinen sind, zum Teil betriebsfähig, erhalten





99 713 (sächs. VI K, Baujahr 1927) am 14.04.2018 im Lokbahnhof Jöhstadt

(Pressnitztalbahn)





99 731 der Baureihe 99.73-76 (Baujahr 1928) stellt die modernste, von Hartmann gelieferte

Schmalspur-Dampflokomotive dar. Loks dieser Baureihe verkehren noch heute auf mehre-

ren Schmalspurbahnen (Zittau, Radebeul, Kipsdorf, Oberwiesenthal) in Sachsen.

(Zittau, 08.06.2020)




Eine mächtige Skulptur beherrscht die Grabstätte Richard Hartmanns

(01.11.2025)





Grabstätte der Familie Richard Hartmann auf dem Städtischen Friedhof in Chemnitz

(01.11.2025)






Das Grab von Richard Hartmann und seiner Ehefrau Bertha

(01.11.2025)


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